Montag, 5. Januar 2015

SCHNAPPSCHUSS: Equilibrium (2002)

Der Film:
Der dritte Weltkrieg hat der Menschheit schwer zugesetzt. Die Überlebenden fristen ihr Dasein in der Megastadt Libria. "Vater", der Gründer von Libria und sowohl geistiger als auch politischer Führer der Einwohner, hatte vor vielen Jahren die vermeintliche Erkenntnis, dass die Ursache aller menschlichen Konflikte die Fähigkeit zu fühlen ist. Aus diesem Grund sind alle Einwohner dazu verpflichtet in regelmässigen Abständen die Droge "Prozium" zu injizieren, die sämtliche Gefühle abtötet. Obendrein ist Libria frei von allem, was die Sinne anregen könnte.
Verantwortlich dafür, dass das alles auch so bleibt, ist Vaters rechte Hand Dupont und die ihm unterstellten Tetragrammaton Kleriker. Eine Spezialeinheit, die Kunstgegenstände aufspürt und vernichtet und so genannte "Sinnestäter" findet, verurteilt und hinrichtet.
John Preston ist Librias bester Kleriker. Nicht nur hat er nicht verhindert, dass seine eigene Frau hingerichtet wird, er zögert auch nicht seinen Partner Partridge zu erschiessen, als dieser sich als Sinnestäter entpuppt. Preston scheint einfach zu wissen, wenn jemand fühlen kann.
Eines Tages fällt Preston eine Ampulle mit seiner morgendlichen Dosis Prozium auf den Boden und zerspringt. Er kann sich keinen Ersatz holen, da die Vergabestelle, auf Grund eines Angriffs des Untergrunds, geschlossen ist. Nach und nach kehren Prestons Gefühle zurück und er beginnt an der Richtigkeit seiner Aufgabe zu Zweifeln. Auch Duponts und Vaters Ziele erscheinen ihm langsam bedenklich.
Prestons Wandlung bleibt natürlich nicht unentdeckt, und sowohl sein neuer Partner Brandt als auch der Untergrund werden auf ihn aufmerksam. Brandt wittert seine Chance den grossen Kleriker John Preston zu denunzieren und daher zu überflügeln, und der Untergrund, unter der Führung eines gewissen Jürgen, sieht in ihm so etwas wie einen Messias, der die Menschheit von der Geissel "Vater" befreien kann.
Nun ist es an Preston eine Entscheidung zu treffen.





Ich finde...
...es sehr schade, dass dieser Film nie in die Kinos gekommen ist. Er hätte es verdient.
Equilibrium ist einer meiner absoluten Lieblingsactionfilme und dafür gibt es viele Gründe.

Erst einmal finde ich die grundlegende Handlung sehr interessant. Mir ist natürlich bewusst, dass Regisseur Kurt Wimmer sich grosszügig bei anderen Werken bedient, zum Beispiel "1984" von Orwell und "Brave New World" von Huxley, aber es funktioniert. Auch der Look des Films und der Kleriker kann seine Verwandschaft zum drei Jahre zuvor erschienenen  "Matrix" nur schwer leugnen, aber ich finde das ganze hier sogar etwas stimmiger.
"Equilibrium" ist durch und durch hervorragend besetzt.
Christian Bale ist schon seit "American Psycho" einer meiner absoluten Lieblingsdarsteller. Kein anderer Schauspieler setzt sich so grossen Strapazen für seine Rollen aus, nicht Robert De Niro und auch nicht Tom Hanks. Schaut euch einfach "Der Maschinist" (2004) an, für den er 33 Kilo abnahm, und dann seht wie er in "Batman Begins" (2005) aussieht. Zwischen den Dreharbeiten liegen ca. ein halbes Jahr...und dann guckt, einfach zum Spass, "American Hustle" (2013), der sich sofort in die Liste meiner absoluten Lieblingsfilme katapultiert hat, aber das nur nebenbei.
2002 war sein Stern noch nicht ganz aufgegangen, aber Talent setzt sich glücklicherweise auch manchmal durch und die Rolle des John Preston ist wie für ihn gemacht.
Angus Mcfadyen ist als Dupont genau so charismatisch wie undurchsichtig. Ihn sieht man viel zu selten in guten Filmen.
Sean Bean, als Kleriker Partridge, holt aus den wenigen Szenen, die er hat, alles raus was er kann. Aber das tut er eigentlich immer. Ach ja, und er stirbt, aber das macht er ja eigentlich auch immer (Sean Bean ist Eddard Stark und daher unantastbar).
Taye Diggs, als Bales neuer Partner Brandt, hat nicht viel zu tun, aber er macht seine Sache gut.
Emily Watson (nein, nicht Emma "Hermione Granger" Watson, Emily!) ist völlig unterbeschäftigt. Auch sie würde ich, wie Mcfadyen, gerne öfter sehen.

Schauspielerleistungen hin oder her, wir sind hier in keinem Drama sondern in einem Actionfilm, und damit kommen wir zum Hauptgrund, warum ich "Equilibrium" so liebe. Zwei Worte.

GUN KATA

Eine Kampfsportform mit zwei vollautomatischen Pistolen, die Regisseur Kurt Wimmer eigens für diesen Film erfunden hat. Die Schiessereien in diesem Film sind die besten, die ich je gesehen habe.
Also, gute Darsteller, gute Story, handfeste Action und die besten Schiessereien, die je auf Film gebannt wurden. Wem das alles ein Grinsen auf die Lippen zaubert, "Equilibrium" ist euer Film.

Freitag, 5. Dezember 2014

Hard Ticket to Hawaii 1987














Cast:
Ronn Moss..................Rowdy Abilene
Dona Speir..................Donna
Hope Marie Carlton......Taryn
Harold Diamond...........Jade
Rodrigo Obregón.........Seth Romero
Wolf Larson.................J.J. Jackson

Regie: Andy Sidaris


Einleitung:
Wenn man eine Leidenschaft für Filme der Kategorie B und abwärts hat, dann gibt es Namen an denen man nicht vorbei kommt, weil man früh und immer wieder über sie stolpern wird. Die unvermeidlichsten sind sicher Roger Corman (Das Pendel des Todes, Death Race 2000), Charles Band (Puppetmaster, Subspecies) und Jim Wynorski (Deathstalker II, Vampirella). Roger Corman ist natürlich der Übervater. Er war schon da, als alle anderen noch flüssig waren und hat seine eigenen Meilensteine geschaffen (wer könnte die Relevanz von "Frankensteins Todesrennen" [orig. "Death Race 2000"] von 1975 jemals anzweifeln).
Aber alle drei stellen sich für ihre Produktionen die gleichen Fragen: Welches Genre läuft gerade gut? Wie kann ich mit wenig Geld meine Version daraus machen und wie kriege ich da am meisten Action, Gewalt und Brüste rein und Geld raus? Es dürfte bekannt sein, dass die drei sich mit dieser Formel sicher mehr als nur ein Haus verdient haben.
Es gibt da allerdings einen manchmal vergessenen Stiefsohn, der seine Formel noch mehr reduziert hat, auf, nach eigener Aussage, "Babes, Bombs and Bullets!". Soll heissen, es gibt immer Geheimagenten, jede Menge Geballer und Explosionen, und übervoll erblühte Damen, die nicht immer einen Grund brauchen, um sich auszuziehen. Willkommen in der Welt des Andy Sidaris.
Auch wenn es immer ansehnliche Herren in seinen Filmen gibt, ist die Zielgruppe klar. Männer, deren gesamter Wortschatz aus diesem Satz besteht: "Boah, Titten! *gnihihi* Booooom!!!"
Folglich steht eines seiner Werke auch in meinem Filmregal. Werfen wir also einen Blick auf "Hard Ticket to Hawaii".
*gnihihi* Titten! Boooom!!!


Inhalt:

Rowdy Abilene ist offensichtlich ein Lebemann. Er besitzt eine Jacht, die auf den Namen 'Malibu Express' hört (übrigens der Titel von Sidaris erstem Film der Babes, Bombs and Bullets Ära). Er amüsiert sich mit einer jungen Dame, mit der er zumindest schon mal gemeinsam hat, dass sie gerne die gleichen Badehosen tragen.

Pfui! Böser Rowdy! Nicht sexy!
Aus, auuuuuus!

Da der Film jetzt schon eine geschlagene Minute und vierzig Sekunden läuft wird es dann auch Zeit, dass die junge Dame blank zieht. Das tut sie dann auch und nachdem sie Rowdy versichert hat, dass sie ihn, warum auch immer, vermissen wird rollt er sich mit seinem schönsten du-ungezogenes-Mädchen-Lächeln auf sie. Wir werden sie nie wieder sehen.



Stattdessen schalten wir zu Hawaiis erfahrensten Polizisten Jedi, der seinem Padawan gerade erklärt, wie der Hase läuft. Sie stolpern über ein paar Bösmänner die...ähm...ganz doll kriminell sind. Ihr Anführer mit der schönen Spiegelbrille, der auf den fantasievollen Namen "Shades" hört, fühlt sich ertappt, und verpasst den beiden prompt mit seiner Wumme grössere Bauchnabel, was seine beiden Spezis Earring und Skater (ja, das sind ihre Namen) sehr amüsiert. Ähm, das ist jetzt also passiert. Zusammenhang? Nö! Vorspann!!!
Erneuter Ortswechsel. In einem Lagerhaus werden Kisten verladen, und auf den Kisten stehen die Namen der Darsteller des Films. Hier erfahren wir auch, dass wir uns über Gastauftritte von Kwan Hi Lim, Joseph Hieu und Peter Bromilow als Mr. Chang freuen dürfen. Das ist toll denn die drei kennen wir alle...sie sind berühmt geworden durch...ok, ich habe keine Ahnung wer die Typen sind und die IMDB lässt sie auch nicht zu Berümtheiten werden.
In diesem Lager befinden sich aber auch zwei Kisten auf denen "Live Snake" steht. Auf einer steht sogar "Danger Caution Contaminated". Wie wir noch erfahren werden ist die Schlange "infiziert mit Toxinen von krebsverseuchten Ratten" (einfach extrem giftig hat wohl nicht gereicht). Diese Toxine haben eine schreckliche Mutation verursacht. Die Schlange sieht jetzt aus wie eine schleimige Handpuppe aus Gummi. Armes Tier. Wer jetzt Kistenverwechslungsgefahr wittert, der hat absolut recht, denn prompt wird die falsche Kiste an unsere nächsten Figuren geschickt. Donna und Taryn sind Pilotinnen, wie man unschwer an ihren Uniformen erkennen kann, die zwar Pilotenstreifen auf den Schultern, aber keine Ärmel haben, dafür aber untenrum Hot Pants (die männlichen Piloten auf der Fluglinie Molokai Cargo kommen sich bestimmt blöd vor).


Das ist Arbeitskleidung.
Sofort wird erklärt, dass Donna für irgendeine Agency arbeitet, Taryn aber nur Zivilistin ist. Gemeinsam fliegen sie mit einer kleinen Propellermaschine Touristen an entlegene Strände, als Deckmantel wohl auch. Die beiden sollen nun ein Paar in den Flitterwochen befördern und eine Schlange in den Zoo liefern. Natürlich kommt den beiden die falsche Schlange zu, aber das ist egal, denn wir sehen erstmal schöne Luftaufnahmen von Hawaii und hören den genialen Titelsong (so geil, beste 80er Synthi-Mucke mit Männergesang in Kopfstimme, der tönt "It's a hard ticket to Hawaii. It's not paradise all the time.". Besser geht's nicht).

Im Lager aus dem Vorspann ist die Schlangenverwechslung zwar aufgefallen, aber unseren beiden Damen kann das nicht mitgeteilt werden. Sie befinden sich mit den zwei Flitterwöchlern an einem einsamen Strand, an dem das flitternde Pärchen sich versichert, dass sie denn dort wirklich allein sind, denn sie mögen die Natur in ihrer reinsten Form. Sie wollen also nackt rumlaufen und im freien vögeln. Natürlich sind sie nicht allein, denn einsame Strände sind ja auch immer ein Tummelplatz für Gangster. Just sehen wir Mr. Chang (oh mein Gott, ist das nicht Peter Bromilow? *g*) der mit einem ferngesteuerten Minihelikopter von seiner Jacht irgendwas auf die Insel befördert, dass seine bösen Gehilfen dort entgegen nehmen sollen. Natürlich landet der Miniheli direkt vor den Füssen unserer Pilotenmöpse, die sich die Ware mal ansehen. Das gefällt Earring und Skater natürlich nicht, und sie eröffnen sofort das Feuer. Doch die beiden sind keine Gegner für Donna und Taryn. Donna wirft Skater ihren Schlagstock über gefühlte 800 Meter an den Detz und Taryn verletzt Earring schwer mit einem Ninjastern (super cool!!! Und wir wissen ja, aus diversen Ninjakloppern, dass die ca. 2 cm. langen Zacken auch zum sofortigen Tot führen können). Ein Päckchen geht dabei verloren, aber das andere bleibt in Actiongirlbesitz. Skater und Earring sind sich derweil sicher, dass das Seth nicht gefallen wird, wer immer das auch ist.
Donna und Taryn sind inzwischen wieder daheim. Nachdem sie gespielt haben, dass die Schlangenkiste ach so schwer ist (komplett mit der Aussage: "Puh, ist die schwer!"), beschliessen sie, erstmal darüber nachzudenken, wie sie weiter mit dem Erlebten umgehen. Und wo können unsere Häschen das am besten, natürlich im Whirlpool. Logisch.
Da wir ja jetzt weder Zusammenhänge zwischen Personen noch zwischen den Ereignissen des Films in irgendeiner Form geklärt haben, tut der Film nun das einzig Richtige. Er wechselt nochmal den Standort und führt noch mehr Menschen ein, die wir nicht kennen. Toll.
Wir befinden uns im "Edy's" das gehört, richtig, Edy. Wir lernen kurz Ashley, sowas wie den Geschäftsführer, kennen. Ein Typ der Marke, "Ich bin Ashley aber Du kannst mich 'Mann deiner Träume' nennen." Übel.
Im "Edy's" sitzt aber auch Seth Romero, der wohl der typische lokale Gangster ist, von dem jeder weiss, dass er Dreck am Stecken hat, aber man kann ihm einfach nichts anhaben (ich glaube, ich habe mich in eine A-Team Folge verlaufen). Wow, ein Zusammenhang. Dass ich das noch erleben darf.
Sofort stolpern Earring und Skater auf die location und Berichten Seth von der misslungenen Übergabe und den zwei "Bräuten". Wie erwartet findet Seth das mässig gut und bringt den besten oneliner des Films: "Wenn Gehirne Vogelscheisse wären, hättet ihr zwei einen sauberen Käfig!" (das ist wirklich der beste Spruch des Films. Schwöre.). Wenigstens weiss er, wer die Mädels waren, weil sie mit ihrem "Molokai Cargo" Flieger getürmt sind. Seths Begleitung, eine Muskelmuschi, die auf den Namen Rosie hört, soll sich nun darum kümmern.
Derweil sind Donna und Taryn mit Whirlpoolnachdenken beschäftigt.

Ja, so kann ich auch am besten
nachdenk...ääääääääähhhh.....

In dem Päckchen waren Diamanten, und da dass eine grössere Sache sein könnte, schliesslich wurde auf sie geballert, beschliessen sie ihren Agency-Kollegen Rowdy zu kontaktieren (noch ein Zusammenhang. Irre.), weil warum nicht.
Der ist derweil damit beschäftigt, auf seinem Boot mit seinem Kumpelkollegen Jade so zu tun, als würden sie ein bisschen irgendeinen Kampfsport trainieren (warum lassen die sowas immer Leute machen, die keine Ahnung davon haben. Hat denn niemand etwas aus "Karate Kid" gelernt? Nichtskönner zum Martial-Arts-Helden zu stilisieren sieht Scheisse aus!!!), als die beiden Donnas Nachricht auf höchst modernem Wege erreicht. Soll heissen, ein Bote bringt ihnen ein Sandwich, dass mit der Nachricht belegt ist. Top-Agenten würde ich sagen.
Donna und Taryn werden zu Hause von Muskelrosie und ihrem Handlanger Kimo überfallen (Herzlichen Glückwunsch. Der Preis für den schlechtesten Schauspieler des Films geht an Rustam Branaman als Kimo. Eine wahre Leistung.), um die Diamanten zu holen. Klappt natürlich wieder nicht und die Gummischlange entkommt, was Seth Romero dazu bringt bei der Flucht zu kreischen wie ein Mädchen und auf die Schlange zu ballern. Warum er überhaupt da ist, weiss keiner, denn jetzt wissen Donna und Taryn, dass er was mit den Diamanten zu tun hat. Mit diesem Wissen gehen sie zu Edy, die ist nämlich Kontaktfrau der Agency und sie versuchen nochmal Rowdy zu kontaktieren, um ihn auf den neuesten Stand zu bringen. Rowdy ist sich sicher, dass die beiden jetzt auf Seths Abschussliste stehen. Daher rät er ihnen die Nacht bei Edy zu verbringen und am nächsten Morgen auf Seths Anwesen rumzuschnüffeln, wahrscheinlich um sich erschiessen zu lassen und als Ablenkung für Rowdy und Jade zu fungieren. Clever dieser Rowdy.
Leider hat die betont verdächtige Barfrau das Gespräch abgehört. Das verheisst nichts Gutes. Denn siehe da, die Bardame ist ein Bardämerich und der arbeitet natürlich für Seth. Wer hätte das geahnt. (Ich muss wohl gestehen, ich bin auf die Verkleidung herein gefallen. Wahrscheinlich, weil in den 80ern viele Frauen wie Transen aussahen.)
Am nächsten Tag kommen Rowdy und Jade mit ihrem gesamten Waffenarsenal auf Hawaii an,  und werden sofort von Earring und Skater attackiert, indem Skater mit seinem Skateboard auf ihren Jeep zusteuert, in der einen Hand eine Flinte in der anderen eine aufblasbare Sexpuppe (schaut mich nicht so an. Dazu fällt mir auch nichts mehr ein.).

Ohne Worte
Er schiesst auf den Reifen des Jeeps und verletzt dabei Jade an der Brust (muss die magische Kennedykugel gewesen sein). Das kann Rowdy nicht auf sich sitzen lassen und er reagiert angemessen. Die beiden fahren Skater über den Haufen, und während der meterhoch durch die Luft fliegt, schiesst Rowdy ihn und seine Sexpuppe mit seiner vierläufigen Bazooka in Stücke. Ich denke, wir haben alle schon solche Tage gehabt. Und da Jade ja jetzt schön verletzt ist und wahrscheinlich Schmerzen hat, lässt Rowdy ihn, als Wiedergutmachung, selbst in's Krankenhaus fahren. Nett von ihm.
Ach guck mal, der Reifen ist ja plötzlich nicht mehr platt. Ach ja, die Schlange killt die Flitterwöchler. Das nur nebenbei.

Donna und Taryn spionieren, in ihren unauffälligsten Klamotten, Seth aus.

Komisch, das hatte ich bei meiner
letzten Überwachung auch an.


Dabei sehen sie Shades beim Frisbee spielen (die junge Frau, mit der er spielt, scheint es gar nicht zu stören, dass er eine Mschinenpistole hat), und wie Edy, die auch in's Krankenhaus wollte, entführt wird. Donna entlarvt einen der Entführer als den Bardämerich, weil "beide" den gleichen Ring tragen. Auf der Suche nach einem Telefon, um Rowdy zu alarmieren, stolpern unsere Grazien über die Toten Flitterwöchler. Ein grausamer Anblick. Das Gift der Schlange hat die Frau in eine Schaufensterpuppe verwandelt, auf die jemand Müll gelegt hat. Widerlich.
Donna und Taryn verständigen Rowdy schliesslich doch noch und sie bschliessen Edy zu befreien. Die Schlange hat derweil ihren Weg zurück zum Haus der Pilotenhäschen und in die Kanalisation gefunden.

Währenddessen in Seths Domizil.  Seth beichtet seinem Boss Mr. Chang (oh mein Gott, ist das nicht Peter Bromilow? *gg*), dass er die Diamanten immer noch nicht zurück hat. Muskelrosie darf erstmal eingeölt mit einem Nunchuck posen (So, wie sie das Ding hält, ist ein Nunchuck für sie bestimmt das zwei Hölzchen mit einem Kettchen dazwischen Dingsi) bevor sie Edy ein bisschen foltern soll.
Und dann plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Rowdy tötet Shades mit seiner selbstgebastelten Frisbee of Death (siehe Bilder), Donna fliegt mit ihrem Ultraleichtflieger über das Grundstück und wirft Schallgranaten ab und Taryn, Jade und Rowdy,der sich noch schnell umgezogen hat, brechen mit Jeep und bis an die Zähne bewaffnet durch dass Sperrholztor.

The Frisbee of Death
Killed by the Frisbee of Death




Triumph through the Frisbee of Death

Dieses Inferno ruft das ganze Wachpersonal auf den Plan und der Kerl sieht echt gefährlich aus! ^^
Jetz kriegt jeder sein Fett weg. Taryn erschiesst den Bardämerich, Rowdy bazookat Kimo aus dem Fenster, Donna jagt den Helikopter in die Luft, mit dem Earring und Muskelrosie fliehen wollen und Jade killt irgendeinen Typen, der Karate kann. Doch wo ist Seth? Der ist im Pilotenhaus und versucht dort Donna zu meucheln, die natürlich, dank Ultraleichtflieger, schon daheim ist. Das riecht Rowdy, schwingt sich auf eine Enduro und rast los.
Seth und Donna spielen Halloween, denn Donna harpuniert Seth, prügelt ihn windelweich, jagt ihm sein eigenes Messer in den Wanst, aber der Kerl steht, in bester Michael Myers-Manier, immer wieder auf, so dass Donna sich im Bad verbarrikadieren muss. Dort bricht, zu allem Überfluss, die Mutantengummischlange aus der Schüssel. Im gleichen Augenblick versucht Seth das Bad zu stürmen und wird endgültig von der Schlange erledigt.
 
Ja, die ist echt. Keine Frage. ^^
Und wer kümmert sich jetzt um die Schlange. Rowdy natürlich. Der kommt gerade rechtzeitig, um die Schlange den Weg der Bazooka gehen zu lassen, den schon so viele vor ihr gingen (ist es eigentlich gesund eine Bazooka in geschlossenen Räumen zu zünden?).
Wo unsere Helden gerade so schön in Fahrt sind, kümmern sie sich an einem anderen Tag auch noch um Mr. Chang. Das ist noch einfacher. Donna und Rowdy spazieren einfach in sein Büro (oh mein Gott, ist das nicht Peter...ist ja gut, ich hör ja schon auf), Chang zieht sofort sein Katana und wartet erstmal brav, bis Rowdy und Donna seinen Bodyguard vermöbelt haben. Dann lässt er sich von Donna mit einem Risenprügel (ich meine damit eine Waffe, obwohl mich ein Riesendildo auch nicht überrascht hätte) aus dem Fenster ballern. Die Diamanten werden übrigens behalten, da Taryn als Zivilisten nicht verpflichtet ist, die Beute der Obrigkeit zu übergeben. Aha, deswegen wird ihr Zivilistentum ständig betont. Total clever.

Wer sich übrigens jetzt fragt, was die Schlangenhandlung in dem Film sollte, der ist zu intelligent und hat auf meinem Blog nichts zu suchen.

Bonusmöpschen




 Ich finde...
...Andy Sidaris war, er verstarb 2007, mit Sicherheit, einer der ehrlichsten Regisseure überhaupt. Auf der DVD, die ich besitze, sind einige Interviews mit Sidaris und seiner Frau und Firmenpartnerin Arlene zu finden.
Wenn man dem Mann zuhört, wird einem schnell klar, dass er sich absolut im Klaren ist, was er tut. Er sagt selber, dass seine Filme selten Sinn ergeben und nichts anderes sind, als viele schöne Menschen, die rumballern, Bomben zünden und möglichst ästhetische Sexszenen miteinander haben. "So wie 'Lethal Weapon', aber wer will Mel Gibson und Danny Glover schon in High Heels und Bikini sehen?" sagt er. Und Sidaris hält, was er nicht verspricht. Seine Stories sind, obwohl sie sehr bausatzmässig sind, absolut hahnebüchen und strotzen nur so vor Logiklöchern. Aber der Mann gibt ja offen zu, dass seine Dialoge und Handlungen nur dafür da sind, die Zeit zur nächsten Schiesserei oder den nächsten Möpsen zu überbrücken. Sogar seine Darsteller schätzt er richtig ein: "Unsere Darsteller sind genau so gut oder so schlecht wie die in den Seifenopern und Mitternachtsfernsehfilmen. Man wird sie nie auf einer Bühne in London Shakespeare zitieren sehen, aber dafür sehen sie nackt toll aus!" Dem gibt es kaum etwas hinzuzufügen. Von Playboy-Hasen und Penthouse-Pets kann man auch nicht mehr erwarten. Hin und wieder verlaufen sich zwar auch namhafte Darsteller in Sidaris' Filme, wie Erik Estrada, Gerald Okamura oder sogar Pat "Mr. Miyagi" Morita. Die sind natürlich deutlich talentierter als die Sidaris-Spezis, aber bekleckern sich auch selten mit Ruhm.
In "Hard Ticket to Hawaii" ist Ronn Moss nun unser leading man. Er gibt sich wirklich Mühe und verfügt durchaus über Charisma. Die oneliner die man ihm allerdings in den Mund schreibt, könnte nicht mal Robert Downey Jr. cool abliefern. Moss sollte noch im selben Jahr seinen grössten Coup landen, die Rolle des Ridge Forrester in "Reich und Schön" (orig. "The Bold and the Beautiful") ergattern und für 25 Jahre spielen. Sonst hat er aber nichts nennenswertes in seiner Vita.
Noch schlimmer erwischt es seinen Filmbuddy Harold Diamond. Der soll auch noch der Lustige der beiden sein und muss sogar Witze erzählen. Mal davon abgesehen, dass er das ums verrecken nicht kann, ist seine beste "Qualität", dass er sein Haar zu verschiedenen Zöpfen modelieren kann. Er hätte Kickboxer bleiben sollen. Da hiess er noch Harold Roth und soll doch recht erfolgreich gewesen sein.
Rodrigo Obregón ist Andy Sidaris' Stammbösewicht. Er soll einfach der typische
Latino-Bad-Guy-Pappaufsteller sein und das ist er auch. Wenn ich ihn auf dem Bildschirm sehe, denke ich immer, warum hat Sidaris nicht Henry Silva gebucht. Der macht doch auch jeden Schrott und wäre ein weiteres bekanntes Gesicht gewesen. Mehr gibt's zu Obregón nicht zu sagen.
Wolf Larson sollte man noch kurz erwähnen. Der war Anfang der 90er für drei Staffeln Tarzan in der gleichnamigen Serie, und wurde, zumindest in der Bravo, als nächster grosser Hollywoodschönling gehandelt. Daraus wurde nüscht und genauso vergessenswert ist sein Auftritt in diesem Werk.

Kommen wir also nun zu den Titten...ähm Frauen meine ich natürlich.
Abgesehen von diversen leicht bis unbekleideten Damen, sind unsere Hauptmopsmäuschen Dona Speir und Hope Marie Carlton. Speir ist die toughe Agentin und Carlton die hilfreiche Zivilistenfreundin, die, warum auch immer, fröhlich ihr Leben sinnlos riskiert. Wahrscheinlich weil sie eine dumme Nuss sein soll.
Speir gehörte lange zu Sidaris Stammcast, war Playmate und hüpfte durch diverse Serien, zog sich aber Anfang der 90er schon aus dem Filmgeschäft zurück.
Carlton war ebenfalls Playmate und auch ihr ist eine grosse Karriere verwehrt geblieben. Wundern braucht man sich darüber nicht. Sowohl Speir als auch Carlton holzen sich durch den Film, haben aber sichtlich Spass an ihrem Job. Keine von beiden ist in der Lage auch nur einen Satz glaubwürdig abzuliefern. Wenn man ehrlich ist, ist das ja auch nicht ihre Aufgabe. Sie sollen den Zuschauer so oft wie möglich mit ihrer Nacktheit entzücken. Das tun sie dann auch.
Meine Kindheit an italienischen Stränden hat bei mir allerdings einen ungesunden Fetisch für hoch geschnittene Bikinihöschen und Bräunungsstreifen verursacht. Mich können die beiden also durchaus erfreuen. Die Tatsache, dass sich der Silikongehalt beider Damen in Grenzen hält freut mich zusätzlich. Das wird sich in späteren Sidaris Filmen leider ändern.
Abschliessend kann ich also sagen, Sidaris war ein cooler Typ, der sicher nicht im Glauben gelebt hat, ein verkannter Stanley Kubrick zu sein. Er wollte einfach vielen Männern den Wunsch nach Sex und Action auf direktestem Wege erfüllen und hat dafür zurecht seine Fans. Ich kann Spass an Sidaris' Werken und deren konfuser Handlung haben, doch so sehr ich auch Bikinibräunungsstreifen mag, wenn ich Spass mit Schund haben will, greife ich immer noch lieber zum "Frauenlager der Ninjas".


Zensurinfo:
Bis zum Januar 2013 stand der Film auf dem Index aus Gründen.
Mir ist allerdings keine Neuauswertung seit der Freilassung bekannt.
Vielleicht gibt's ja sogar irgendwann mal eine Blu-Ray.
Nötig? Nein! Witzig? Schon!

Freitag, 17. Oktober 2014

Godzilla (Gojira) 1954














Cast:
Momoko Kôchi..........Emiko Yamane
Akira Takarada...........Hideto Ogata
Akihiko Hirata.............Dr. Daisuke Serizawa
Takashi Shimura..........Dr. Kyohei Yamane
Haruo Nakajima..........Gojira

Regie: Ishirô Honda



Einleitung:
Ich hatte ja keine Ahnung!
Ich habe so einige Filme der unerschöpflichen Godzilla-Reihe gesehen. Man kann mich mit Fug und Recht als Fan bezeichnen. Je trashiger desto besser. Auch das Remake von 2014 hat mich restlos begeistert, wie Ihr hier nachlesen könnt.
Ich war immer der festen Überzeugung, dass ich auch das Original aus dem Jahre 1954, zumindest als Kind, schon mal gesehen habe. Ein Irrtum, wie sich herausstellte, als die tolle Blu-Ray, auf der sich sowohl die japanische Langfassung, als auch die deutsche Kinofassung befindet, in meinen Besitz gelangte.
Eins muss ich hier direkt klar stellen. So sehr ich die trashigen "Fortsetzungen" der 80er und 90er auch mag, dieser Film hat den Ruf, den die späteren Versionen dieser Marke verpasst haben, nicht verdient. Ich verstehe jetzt, warum dieser Film als Meilenstein der Filmgeschichte gesehen wird, denn das ist er definitiv!
Für alle, die genau wie ich, nur über gefährliches Halbwissen über den Godzilla-Mythos verfügen, präsentiere ich zuerst einmal die japanische Langfassung von Ishirô Hondas genialem "Gojira".




Inhalt:
Die Besatzung des Frachtschiffs Aiko Maru, gibt sich vor der Insel Oto dem Müssiggang hin. Man musiziert gemeinsam, spielt Karten, brät in der Sonne und was man sonst so alles als Seeman in der Flaute tut.
Plötzlich wühlt eine riesige Eruption das Meer auf und versetzt die Besatzung in Panik. Es scheint etwas aus dem Meer zu schiessen oder zu explodieren, man kann es nur erahnen, denn man sieht nur die Reaktion der Matrosen. Obwohl es noch gelingt SOS zu funken ist die Aiko Maru und ihre Besatzung dem Untergang geweiht. Das tut sie dann auch.
Hideto Ogata, seines Zeichens Leiter des Seenotdienstes, erreicht die Nachricht vom Schicksal der Aiko Maru, und da die Umstände der Klärung bedürfen, muss er natürlich sofort in die Diensstelle. Das bedeutet leider, dass Ogatas entzückende Freundin Emiko Yamane alleine auf das Konzert gehen muss, das beide am heutigen Abend besuchen wollten (sehr modern für eine junge japanische Dame im Jahr 1954, wenn Ihr mich fragt). Ja, so ein haufen toter Matrosen kann einem echt den Abend vermiesen.

Sie ist ja sssso süsssss...

Die Ereignisse spitzen sich weiter zu, als kurze Zeit später die Binu Maru, aus der selben Reederei wie die Aiko Maru, an gleicher Stelle sinkt und wiederum kurze Zeit später ein Fischerboot ebenfalls an besagter Stelle untergeht. Diesmal gibt es zumindest Überlebende und die Berichten von einem Wasserberg, der die Binu Maru zerstört hat.
Die Bewohner der Insel Oto, allen voran der junge Shinkichi und der Dorfälteste, halten derweil am Strand nach Überlebenden des gekenterten Fischerbootes Ausschau und siehe da, schon wird Masaji, Shinkichis älterer Bruder, als einziger Überlebender angeschwemmt. Ausser "Alle sind tot." hat er jetzt im Moment aber noch nicht viel mehr beizutragen.
Dass nach den Aufregungen der letzten Tage nun auch noch der Fischfang zum erliegen kommt, lässt den Dorfältesten zu dem Schluss kommen, dass der mächtige Dämon Gojira erzürnt sei und man ihm doch schleunigst ein Mädchen opfern sollte, weil sich das schon in seiner Jugend bewährt hat und man alte Gewohnheiten schwer abstreifen kann.
Diesen Mythos bindet der Alte natürlich auch den Reportern auf die Nase, die inzwischen auf der Insel unterwegs sind.
Zu allem Überfluss zieht jetzt auch noch ein Sturm epischen Ausmasses auf, der aber nur ein Nebeneffekt einer riesigen Bedrohung zu sein scheint die sowohl die Insel Oto unbewohnbar macht, als auch Masajis und das Leben der Mutter der beiden Brüder fordert.
Es wird Zeit für eine Anhörung, denn die Häufung der unerklärlichen Ereignisse lässt nun auch die Regierung nicht mehr kalt. Vor allem, weil sowohl Neuvollweise Shinkichi als auch ein Reporter, sowie weitere Inselbewohner von einem riesigen Ungeheuer berichten, welches die Insel in Schutt und Asche gelegt hat. Sollte an der Gojira-Legende doch was dran sein?
Dazu wird Japans Topbiologe Dr. Kyohei Yamane befragt (wäre es nicht ein riesen Zufall, wenn er etwas mit Emiko Yamane, der emanzipierten Konzertbesucherin, zu tun hätte? Das hätte wohl auch schon 1954 ein blinder mit Krückstock gesehen). Dr. Yamane schlägt vor, eine Expedition auf die Insel zu schicken, die klären soll, ob sich wirklich ein Ungeheuer vom Meeresgrund erhoben hat und der Insel Oto, dem Fischerboot, der Aiko Maru und der Binu Maru den Untergang brachte.
Gesagt, getan. Die kleine Ausflugsgesellschaft besteht aus Dr.Yamane, seiner Tochter Emiko, (auch wenn ich an dieser Stelle nicht genau weiss, warum sie mitkommt. Wahrscheinlich weil ihr Beau als Seenotdienstleiter auch dabei ist), Ogata, der Reporter von der Anhörung, der auf den Namen Hagiwara hört, und jede Menge Statisten, die neben unseren Helden auf der Insel herlaufen und so tun werden, als hätte sie ganz dringende wissenschaftliche Sachen zu erledigen. Bei ihrer Abreise werden sie von einem mysteriösen Mann beobachtet, der bestimmt nochmal wichtig wird. Wie ich darauf komme? Nun ja, die Zeichen sind subtil, aber wenn man genau hinschaut, fällt auf, dass er in einer Menge von hell gekleideten Menschen der einzige ist, der schwarz trägt...und eine Sonnenbrille...und eine Augenklappe unter der Sonnenbrille...und er ist der einzige, der unseren Abenteurern nicht zu jubelt. Ich sag' ja, ist sehr subtil.

Auf der Insel entdecken die Forscher doch so einiges interessantes. Riesige Fussspuren, radioaktiv verseuchte Wasserquellen und Dr. Yamane entdeckt ein Fossil in einer Fussspur, welches aus der Jurazeit stammt. Auch wenn das alles schon reichen sollte, um die Forscher von einem möglichen Ungeheuer zu überzeugen, machen wir es doch einfach unumstösslich, denn zu guter Letzt taucht das Ungeheuer höchstselbst hinter einem Bergkamm auf (geil!). Dr. Yamane gelingt es sogar noch ein Foto zu machen, bevor es genau so schnell verschwindet wie es aufgetaucht ist, und das Forscherteam die Insel wieder verlässt.
Wieder auf dem Festland wird sofort eine weitere Anhörung anberaumt auf der Dr. Yamane seine Ergebnisse inklusive Foto als finalem Trumpf präsentieren kann (schönes Foto, sieht aus wie gemalt...moment mal...ist gemalt *hihi*).


Das Monster...
...das Foto. (Ihr versteht?)












Fazit: Das Monster ist wohl ein aus der Jurazeit stammender, durch Atombomben mutierter Saurier, der friedlich in einer Höhle schlummerte, ehe er durch weitere Explosionen befreit wurde. So weit, so bekannt. Der Einfachheit halber benennt man ihn nach dem Inseldämon "Gojira". Hurra!
Und sofort schreit der wütende Komparsen-Mob nach Vernichtung des Sauriers durch das Militär, bevor er noch grösseren Schaden anrichtet.
Unterdessen nimmt man in der U-Bahn der Hauptstadt die ersten Zeitungsmeldungen über Gojira wahr, tut sie aber als Panikmache der Medien ab (sehr witzig, dass es im Tokio des Jahres 1954 wohl auch schon eine Bild-Zeitung gab, und die Reaktionen sich bis heute, und egal in welchem Land, nicht geändert haben).

Die ersten Attacken und Einkreisungsversuche auf See bleiben ergebnislos. Auch Dr. Yamane weiss nicht weiter, würde aber als Zoologe lieber Gojira studieren als ihn zu töten. Der Reporter Hagiwara hat aber spitzgekriegt, dass ein gewisser Dr. Serizawa, auf Grund seiner Forschungen, vielleicht eine effiziente Waffe gegen Gojira in petto haben könnte.
Im Vorbeigehen bekommen wir jetzt noch ein bisschen character development serviert, denn dieser Dr. Serizawa ist Dr. Yamanes zukünftiger Schwiegersohn, da er und Emiko zusammen aufgewachsen und einander versprochen sind. Emiko sieht in Serizawa aber nur einen Bruder und ist in Ogata verliebt, was Serizawa noch nicht weiss und Yamane nicht billigt. Bisher gab es noch keine Gelegenheit dieses Liebesdreieck zu entwirren und der Riesensaurier vor den Toren Japans scheint auch im Moment irgendwie wichtiger. Ach ja, Serizawa war im Krieg und hat dort ein Auge verloren. Na, klingelt's?

Mysteriöser Doktor ist mysteriös.

Serizawa ist eher wortkarg gegenüber der Presse und verweist die Gerüchte in's Land der, öhm, Gerüchte eben. Aber Emiko, die für den Reporter Hagiwara den Kontakt hergestellt hat, zeigt er die Ergebnisse seiner Forschung, obwohl Emiko nur die Ogata-Situation klären wollte.
In Serizawas Labor, ein kleiner, fensterloser Kellerraum, vollgestellt mit Glaskolben, Reagenzgläsern, Aquarien, und jeder Menge weiterer Utensilien, die schreien: "DAS HIER IST EIN LABOOOOOOR!!!!", reagiert Emiko wie jede normale Frau auf ein Labor reagiert. "Wundervoll!" sagt sie. ^^
Doch Serizawa zeigt ihr seine Waffe (das klingt jetzt irgendwie anzüglich), was Emiko nachdrücklich verstört (nein, das macht's nicht besser). Dem Zuschauer bleibt die Wirkung vorenthalten, und erst wird in einer späteren Rückblende präsentiert. Ich nehm's aber schonmal vorweg.
Serizawa gibt eine kleine Metallkugel in ein Aquarium. Unter der richtigen Bestrahlung bringt sie das Aquarium zum brodeln und verursacht einen beeindruckenden Jumpcut der alle Fische zu Gräten macht. Irre.
Serizawa weiss, dass es bei Gojira vielleicht funktionieren könnte, wenn sie ihn unter Wasser stellen könnten, aber er kennt nicht die genaue Kraft seiner Erfindung und will sie daher noch nicht einsetzen, aus Angst, dass sie gefährlicher für die Menschheit sein könnte als der Riesensaurier (ach ja, krankes Hirn, verbitterte Seele, aber Herz aus Gold. So mögen wir unsere Mad Scientists.). Der Oxigen-Zerstörer, wie Serizawa seine Erfindung nennt, zersetzt den Sauerstoff in jeder Umgebung und könnte daher, wie sollte es anders sein, in den falschen Händen verheerende Konsequenzen haben.

Derweil ist Gojira bereits angekommen und nichts scheint ihn aufhalten zu können. Weder der notdürftig errichtete Elektrozaun, noch die Landstreitkräfte des Militärs. Was sich Gojira in den Weg stellt wird vernichtet. Mit Pranken, Füssen, Zähnen und radioaktiven Feueratem (ich weiss gar nicht, ob jemals geklärt wird, was der Saurier speit. Auf jeden Fall wird es hier schon etabliert, inklusive der sich aufladenden Rückenschuppen. Was ja das 2014er Remake auch sehr schön aufgegriffen hat. Obergeil!), hinterlässt er nichts ausser Zerstörung, Asche und Leichen (die drastische Darstellung der Folgen des Gojirastreifzugs hat mich sehr überrascht, aber dazu komme ich später noch). Nur die Luftwaffe schafft es Gojira zumindest vorrübgehend wieder in's Meer zu treiben.

"I am the god of hellfire and I bring you..."

Die unbegreifliche Verwüstung, die Gojira verursacht hat, treibt Emiko an den Rand ihrer Belastbarkeit. Obwohl sie Serizawa versprochen hatte, niemandem von seiner Errungenschaft zu erzählen, beichtet sie Ogata alles, denn eine andere Chance scheint es nicht mehr zu geben.
Gemeinsam versuchen sie Serizawa zu überzeugen, denn wie Ogata so schön sagt: "Ihre Ängste könnten sich bewahrheiten, aber Gojira ist bereits Realität!".
Die Verzweiflung der beiden, und die Bilder der Zerstörung, die auch an Serizawa nicht spurlos vorbei gegangen sind, überzeugen ihn am Ende.

Die drei können nur noch hoffen, dass sie Gojira im Meer finden und der Oxigen-Zerstörer ihn zur Strecke bringt, ohne einen grösseren Schaden anzurichten, als das Ungeheuer es jemals gekonnt hätte.

"Nimm dass King Kong. So sieht eine Stadt aus, wenn ich mit ihr fertig bin."
Mit freundlichen Grüssen,

Godzilla



Ich finde,...
...ich muss mich erstmal ganz dringend schämen. Da bezeichne ich mich nun schon immer, und seit kurzem ja auch öffentlich, als Godzillafan, im Glauben auch das Original irgendwann mal gesehen zu haben, und siehe da, ich leide wohl an Wahnvorstellungen. Schande über mich!
Nun besitze ich ja, wie schon erwähnt, endlich die Blu-Ray von Splendid und diese Verfehlung konnte korrigiert werden.
Ich sollte noch kurz erwähnen, dass meine Schlussfolgerungen Spoiler enthalten werden, also, im Zweifel, erst gucken, dann lesen.

Ich liebe diesen Film.
Ich habe ihn nun zweimal kurz hintereinander geschaut und bin immer noch beeindruckt und nie gelangweilt gewesen.
Ja, ich finde die Godzillafilme der 70er, 80er und 90er auch ganz grossartig, auch das 2014er Remake ist eines meiner filmischen Highlights des Jahres, aber auf eine völlig andere Weise als das Original. Dieser Film hat mit seinen Nachfolgern, ausser dem Titelgebenden Monster, nicht wirklich viel gemein.
Warum ich das so empfinde? Naja, die Filme, die viele von uns als Kind Sonntagsnachmittags im Fernsehen gesehen haben, in denen zwei Männer in Gummimonsteranzügen eine Modellstadt aus Pappe zertrampeln, sind eben genau das. Familienfreundliches Gummimonsterwrestling, mit einem Augenzwinkern inszeniert und knallbunt abgeschmeckt mit einer Prise Slapstick hier und da. So kennen wir das, so mögen wir das, so zelebrieren es die Power Rangers, in ihrer zwanzunddrölfzigsten Reinkarnation, bis heute.
Der Anfang war aber ganz anders.
Dieser Film ist nicht lustig. Es gibt kein Augenzwinkern. Knallbunt wäre hier nicht mal was, wenn es ein Farbfilm wäre. Hier wird nicht nur Pappe zerquetscht. Hier sterben Menschen. Viele Menschen. Die Stadt brennt. Machtlosigkeit ist das alles übeschattende Thema und dem Zuschauer wird nichts davon vorenthalten. Mit diesem Film wollte jemand was sagen und das macht den Unterschied. Und dieser Jemand ist der Regisseur Ichirô Honda, der zu Recht eine Regieikone auf der ganzen Welt ist (wahrscheinlich ist er der zweitberühmteste japanische Regisseur nach Akira Kurosawa).
Honda ist wahrlich ein Meister seines Fachs. Er weiss genau wie sein Film und seine Bildausschnitte aussehen müssen, um die gewünschte Stimmung zu transportieren. Er lässt häufig auch einfach Bilder sprechen, und die Musik verstummen, um die entsprechende Wirkung zu erzielen (ja, natürlich ist der exzessive Gebrauch von Modellen und Leinwänden offensichtlich, aber es gibt im Film ehrlich nur drei Aufnahmen, bei denen ich dachte: "uh, dass hätte besser raus geschnitten werden sollen."). Er führt seine Schauspieler grandios und schafft es sogar, auf Grund seiner manchmal wirklich subtilen Bildgestaltung, einem wütenden Monster eine Spur von Persönlichkeit zu verpassen. Wer kann das schon von sich behaupten? Und was ich am meisten bewundere ist, dass er den Zuschauer nicht schont. Und das macht Godzilla so unfassbar Übermächtig.
Der originale King Kong von 1933 ist ebenfalls ein, bis heute, sehr beeindruckender Film mit einem bedrohlichen Filmmonster (das natürlich auch sehr viel Persönlichkeit hat, aber ich behaupte, dass ist bei einem Affen auch leichter als bei einer Riesenechse), aber was stellt der schon an. Er türmt aus 'ner Freakshow, schmeisst ein Auto um, entführt eine Frau und klettert auf ein Dach. Vielleicht sterben die Leute im Auto, aber wir wissen es nicht, denn wir sehen es nicht.
Anders bei Godzilla. Godzilla legt wirklich eine ganze Stadt in Schutt und Asche. Wir sehen die Stadt brennen, die Ruinen, die Trümmer. Wir sehen Explosionen und Menschen die in Godzillas Feueratem verenden. Wir sehen Kinder, die hysterisch weinend vor Ihrer toten Mutter knien. Ich kann Euch sagen, ich schreibe ja gerne flappsig, weil meine Besprechungen ja auch unterhaltsam sein sollen, aber bei dieser Szene sind mir quasi die zynischen Gedanken im Kopf stecken geblieben, weil ich diese schonungslose Darstellung in diesem Film nicht erwartet hatte.
Ein grosses Kompliment verdienen sich auch die Darsteller, allen voran Momoko Kôchi. Sie ist die Hauptfigur und ihre Emiko ist eine moderne sensible Frau, die aber nicht schwach ist und erst ihre Prinzipien über Bord wirft, wenn jeder andere schon zweimal am Ende gewesen wäre. Ich finde sie grossartig.
Akihiko Hirata schafft es trotz Augenklappe und verrückter Wissenschaftler Attitüde nicht unsympathisch zu werden. Man will eher seine Beweggründe erfahren. Auch grosses Kino.
Aber man darf auf gar keinen Fall den Mann im Kostüm vernachlässigen.
Haruo Nakajima und Regisseur Honda bilden ein kongeniales Team. Monatelang haben sie sich erarbeitet wie Godzilla gehen und sich bewegen soll. Der Look, die Blicke, die Schreie, nichts wurde dem Zufall überlassen. Wo führt das hin? Dazu dass ich am Ende Mitleid mit Godzilla hatte, als er von Ogata und Serizawa aufgespürt und zur Strecke gebracht wird. Es ist schwer zu beschreiben, aber es gibt da eine Aufnahme, in der die Echse, in der Stille des Ozeans, erschöpft an einem Felsen lehnt und über seine Schulter nach hinten blickt. Ich dachte: er ist total erschöpft, verängstigt und weiss gar nicht genau, was um ihn herum geschieht. Armes Tier. Vielleicht geht's nur mir so. Schaut den Film, urteilt selbst.
Da ja die Bedeutung der Godzillathematik als Metapher für die atomare Bedrohung, die ja gerade in Japan nach Nagasaki und Hiroshima sehr präsent war, hinlänglich bekannt ist, werde ich darauf nicht näher eingehen. Der Film erhebt da auch nicht so den Zeigefinger, wie ich befürchtet hatte.

Ich könnte noch ewig schwärmen, aber da dies wahrscheinlich eh schon meine längste Besprechung ist, ist es Zeit für abschliessende Worte:

Wer Godzilla liebt, muss diesen Film kennen.
Wer Godzilla doof findet, sollte diesem Film eine Chance geben, um zumindest zu verstehen, dass es eben nicht immer nur um Gummimonsterwrestling ging.
Wer japanisches Kino mag, sollte den Film sehen, um einen der Regiemeister des Landes kennen zu lernen.
Und wer Filme einfach so mag, muss den Film sehen, denn er ist genauso ein Meilenstein der Filmgeschichte wie "King Kong", "Vom Winde Verweht", "Ben Hur", "Rocky" (konnte ich mir nicht verkneifen) oder "Herr der Ringe"!


Zensurinfo:
Der Film existiert in drei Schnittfassungen. Der hier besprochenen japanischen Originalfassung, der deutschen Kinofassung, in der ca. 13 Minuten an Handlung fehlen, und der amerikanischen Fassung, in die zusätzliche Szenen mit westlichen Darstellern integriert wurden. Gewaltkürzungen gibt es keine und der Film ist FSK 12.


Bonus-Suchbild:
Wer findet das Riesenechschen?

Samstag, 20. September 2014

SCHNAPPSCHUSS: Mercenaries (2014)

Der Film: 
Die Tochter des Präsidenten wird von Terroristen, unter der Führung einer gewissen Ulrika, entführt. Bei dieser Aktion werden alle Secret Service Agenten, die die "First Daughter" beschützen sollten, getötet. Ulrikas Ziel ist es, aus der zerfallenen Sowjetunion wieder ein mächtiges Reich zu machen. Die Führung dieser neuen Nation würde sie selbst übernehmen. Ehrensache.
Dafür braucht man Geld, und jenes soll nun Präsidents kleiner Liebling bringen. Ansonsten wird die Kleine Körperteilchen für Körperteilchen ihrem Vater zurück geschickt.
Da die amerikanischen Behörden nicht noch mehr gute Agenten diesen Topterroristen zum Frass vorwerfen wollen, wird beschlossen einige "Entbehrliche" in den Kampf zu schicken. Also werden einige Topstraftäter aus verschiedenen Gefängnissen geholt, zusammengewürfelt und, mit dem Versprechen auf Freiheit bei Erfolg, auf den Weg geschickt Ulrikas Organisation zu infiltrieren und die Präsidententochter zu befreien. Das besondere an der Sache? Die kleine Befreiungsarmee wider Willen besteht aus den vier bösesten Frauen der amerikanischen Verbrechensgeschichte.
Werden sich die vier zusammenraufen, Ulrikas Syndikat zerschlagen und die wichtigste Tochter der Nation befreien können?




                       










Ich finde...
...es schonmal löblich, dass The Asylum bei Ihrer Titelwahl nicht ihrem üblichen Muster gefolgt sind und den Film einfach "Female Expendables" getauft haben (wobei "Mercenaries", zu Deutsch "Söldner", auch nur einen Steinwurf entfernt ist, und den Stein hat wohl ein Fünftklässler geworfen). Dass dieses Franchise hier Pate stand ist nicht zu übersehen. Allerdings versucht der Film schon ein wenig seinen eigenen Weg zu gehen.
Machen wir uns nichts vor, der Film ist nicht gut. Die Story gab's schon eine Fantastilliarde Male, und das allein in den 80ern, und er hat Löcher in der Grösse eines Airbushangars. Die Figuren sind Schablonen, wie sie eindimensionaler nicht sein könnten und die Dialoge sind zuweilen schon ein wenig schmerzhaft. Aber wer würde denn auch ernsthaft die "Expendables" Filme mit guten Filmen verwechseln? Warum schauen wir denn solche Filme? Weil wir handfeste Action und Gewalt wollen (hier auch schön mit Blut, anders als bei "The Expendables 3"), überlebensgrosse Helden und arschcoole Sprüche. Vor allem will ich mein Gehirn dabei einfach auf Testbild schalten. Beim allmächtigen Sly, das habe ich bei "Mercenaries" alles bekommen, und die Tatsache, dass unsere Hilfstruppe nicht aus muskelbepackten Textnuschlern besteht, sondern aus vier Lara Crofts, die, dankenswerter Weise, nicht Angelina Jolie sind (versteht mich nicht falsch, sie war die perfekte Lara Croft, ich bin bloss der einzige Mann auf diesem Planeten, der Angelina Jolie nicht geil findet), find' ich persönlich wunderbar.
Der Hauptcast, bestehend aus Zoe Bell ("Deathproof", "Raze - Fight or Die"), Kristanna Loken ("Terminator 3", "Bloodrayne"), Vivica A. Fox ("Independence Day", "Kill Bill") und Nicole Bilderback ("Girls United", "Clueless") ist bestens aufgelegt.
Zoe Bell ist für mich die weibliche Actionentdeckung der letzten Jahre. Sie hat mit Abstand die coolsten Sprüche im Film ("Let's go PMS from hell on this place!"), verkauft die auch noch hervorragend und tritt Arsch. In den Achtzigern gab es auch Actionheldinnen, aber ich hatte schon als Kind oft den Eindruck, dass die männlichen Konterparts sie immer gut aussehen lassen mussten. Bei Bell ist das überhaupt nicht der Fall. Der kaufe ich hundertprozentig ab, dass sie mich dreimal umgehauen hätte, bevor ich überhaupt daran gedacht hätte meine Deckung hoch zu nehmen. Eine Qualität, die einige Actionheroinen der Neuzeit wie Gina Carano ("Haywire") oder Ronda Rousey ("Expendables 3") mitbringen. Find' ich gut.
Bei Kristanna Loken habe ich mich immer gefragt, warum aus ihr nicht mehr geworden ist, nachdem sie wohl der heisseste Cyborg aller Zeiten in "Terminator 3" war. Gut, in einem Uwe Boll Film mit zu spielen hilft der Karriere wohl kaum, aber das kann doch nicht alles sein. "Mercenaries" öffnete mir die Augen. Die Frau kann einfach nicht spielen. Ja, auch sie ist in den Actionszenen glaubwürdig, aber mit Text oder Emotionalität sollte man sie einfach nicht überfordern. Steckt sie einfach in sexy Klamotten, stellt sie irgendwo hin und lasst mich sie einfach nur angucken...ach so, habt ihr ja die meiste Zeit...na dann, alles richtig gemacht.
Vivica A. Fox gibt mir Rätsel auf. Die Frau gehörte mal zur A-Liste, hat in absoluten Blockbustern mitgespielt, den legendären Küchenkampf mit Uma Thurman (deren Stuntdouble damals übrigens Zoe Bell war) in Kill Bill abgeliefert und zweifellos mal zu den attraktivsten Frauen Hollywoods gehört, und heutzutage schraubt sie sich durch Hobel wie "Sharknado 2" und eben "Mercenaries". Was ist da passiert? Das sie inzwischen, sollte es jemals ein Remake von "Set it Off" geben, eher die Rolle von Queen Latifah als ihre eigene spielen würde, kann nicht alles sein. An ihren darstellerischen Qualitäten kann es nicht liegen, die Frau hat's immer noch drauf.
Nicole Bilderback, von der ich noch nie was gehört habe, macht ihre Sache auch gut, ist aber irgendwie auch nicht mehr als die politisch notwendige Asiatin.
Wem jetzt noch Argumente fehlen, warum dieser Film sehenswert ist, dem möchte ich zwei Namen um die Ohren pfeffern:

CYNTHIA ROTHROCK und BRIGITTE NIELSEN

Diese beiden Ladys sind der Inbegriff starker Frauenrollen in Actionfilmen. Cynthia Rothrock war in den Achtzigern wohl die erste Frau, die in Martial-Arts Filmen die Hauptrollen bekleidete und gerade unter asiatischen Nachzüglern eine Flut von Cynthias als Künstlernamen erschuf (allen voran Yukari Oshima und Li-Tsing Yang, besser bekannt als Cynthia Luster und Cynthia Khan). Sie ist eine lebende Legende und hat die zweifelhafte Ehre, Teil des wohl schlechtesten Martial-Arts Films der Dekade, namens "Undefeatable", zu sein. Es ist so schön, sie mal wieder in einem Film zu sehen, denn sie hatte sich lange aus dem Filmbusiness zurück gezogen. Allein für solche coups muss man The Asylum lieben. Bitte mehr davon.
Und Brigitte Nielsen? Was soll man zu der noch sagen? Sie war der feuchte Traum vieler Pubertanten, sie war mit dem Actiongott Sylvester Stallone verheiratet und hat die Frau von Dolph "Ivan Drago" Lundgren in Rocky IV gespielt, aber vor allem ist sie, vermaledeit nochmal, "Red Sonja"(!!!) und damit unantastbar.
Ja, sie hat auch viele peinliche Jahre hinter sich, aber wenn sie dermassen Freude an ihrer Rolle hat, dass sie chargiert wie zu besten "Prinzessin Fantaghirò" Zeiten, dann hat sie immer noch eine Präsenz, der keine gleich kommt. Genug gesagt.
Mein Schlusswort lautet also, "Mercenaries" hätte besser sein können, aber wer Wackelkameraaction verabscheut wie ich und nie genug kriegen kann von Actionfilmen der alten Schule, wie sie Stallone, Lundgren, Van Damme, Statham und Konsorten gemacht haben und wieder machen, und sich an sechs Damen, die ihren männlichen Kollegen in nichts nachstehen erfreuen kann, "Mercenaries" ist euer Film.

Freitag, 5. September 2014

Birdemic: Shock and Terror 2008














Cast:
Alan Bagh..............Rod
Whitney Moore.....Nathalie
Adam Sessa..........Ramsey
Catherine Batcha...Becky
Danny Webber......Rick
Mona Lisa Moon...Mai
Rick Camp............Dr. Jones

Regie: James Nguyen


Einleitung:
Es gibt Filme, die Fragen aufwerfen. Viele Fragen. Fragen von denen man weiss, dass es nie eine befriedigende Antwort auf sie geben wird.
Wenn die alles überflügelnde Frage lautet: "Ensthaft!?!? Oder will mich hier jemand verarschen?", dann hat man, denke ich, ein Problem. Lauten die weitern Fragen: "Wie konnte dieser Film überhaupt zustande kommen?", "Wie hat der Film einen Vertrieb gefunden?", "Was hat der Regisseur sich dabei gedacht?", "Wie kann man der Meinung sein, gute Arbeit geleistet zu haben?", "Wie kann man ernsthaft denken, dass man ein Publikum findet, dass das für gute Arbeit halten könnte?" und "Was, zur Hölle, ist das?", dann...ja, dann ist das eine Besprechung wert!
Ich präsentiere, BIRDEMIC: SHOCK AND TERROR!!!!


Inhalt:
Liebt ihr es nicht auch, wenn ein Film direkt in die Vollen geht, mitten in die Action rein, so dass man sich fragt: "Was zur Hölle ist da passiert? Ich muss das wissen!" und man sofort gefangen ist?
Ja, das ist alles überhaupt nicht der Fall bei diesem Film. Stattdessen sehen wir erst einen Strand und dann einen blauen Mustang der durch die Gegend fährt, dreieinhalb Minuten lang. Wir sehen ihn von vorne...von hinten...von der einen Seite...von der anderen Seite...und von innen aus einer schiefen Kameraperspektive. In den meisten Fällen heisst diese Einstellung, das irgendetwas "schräges" im Busch ist. In diesem Fall vermute ich eher, dass die Kamera umgekippt ist und keiner hat's gemerkt. Das alles wird wunderbar untermalt von der sich ständig wiederholenden zwanzig sekündigen Musikschleife (schon jetzt beschleicht mich das Gefühl, dass die Sichtung dieses Werkes weh tun wird).

Kamerakunst oder Kamerafail?
Ich tippe auf letzteres!
Endlich hält der Mustang an, und ein dynamischer (und mit dynamisch meine ich, dass ein Sicherungskasten mehr darstellerisches Talent als unser Haupdarsteller hat), junger Mann steigt aus, um in einen Diner zu gehen, wo er von der am schlechtesten "synchronisierten" Kellnerin der Filmgeschichte mit einem fröhlichen "HI !!!!!!" angebrüllt wird. Er setzt sich, nimmt die Karte und entdeckt eine junge, attraktive, blonde Dame, die er so lange anstarrt, dass die Grenze zur sexuellen Belästigung sehr, sehr nahe rückt. (An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass der Film holpriger geschnitten ist als ein Kurzfilm, den ich in der sechsten Klasse mit zwei gekoppelten VHS-Rekordern erstellt habe. Die Bildqualität ist dafür aber wenigstens in der gleichen Qualität. Passt!) Als sie den Diner verlässt, folgt er ihr in bester Stalkermanier und dann folgt "Junge trifft Mädchen in US-Filmen" für Anfänger.

Boy meets girl 101

Natürlich sind sie zusammen zur High School gegangen (die Welt ist ein Dorf). Natürlich erkennt er sie, aber sie ihn nicht (daher weiss er, dass sie Nathalie heisst). Natürlich hat er zwei Reihen hinter ihr gesessen und natürlich ist sie inzwischen ein Model und er ein Softwareverkäufer. Man tauscht Visitenkarten aus (cool, wenigstens weiss Nathalie jetzt wie der Typ heisst. Wir dagegen werden es wohl nie erfahren) und geht getrennte Wege.


Der Typ sitzt zu Hause beim Frühstück und sieht Nachrichten über agressive Vögel und Polarbären, denen der Lebensraum wegschmilzt (das wirkt jetzt irrelevant, wird aber noch wichtig...irgendwie).

Bericht läuft auf Fernseher, der im
Hintergrund steht. Die Moderatorin
sieht man erst ab Brust aufwärts und
Traversen sind sichtbar.
Ist eindeutig ein echtes Studio.
Ja, bin überzeugt!
Bei der Arbeit landet Typ einen super deal für 'ne Million und freut sich wie wild, während Nathalie bei einem Modeljob in einem One-Hour Photo (hey, die grössten Modelkarrieren haben in einem Fotoautomaten am Bahnhof ihren Anfang genommen) von ihrer Mangerin angerufen wird (geil, Nathalies Handyklingelton ist eine Fahrradklingel. Nein, ich meine nicht ein Ton der so klingt. Jemand hat eine Fahradklingel betätigt und das dann in den Film kopiert ^^) und einen Job bei Victoria's Secret kriegt. Könnte das Leben besser laufen für unsere Protagonisten. Ja, wenn Typ jetzt ein Date mit Victoria's Nathalie abgreifen täte. Ein Anruf, ein freundliches "Ich bin's, Rod!" (Rod!!! Er heisst Rod! Nur 14 Minuten hat's gedauert. Rod heisst er!) und die Sache ist geritzt.
Zuerst geht Rod aber erstmal Basketball spielen mit der Bausatzfigur Arbeitskollege/bester Freund/sexbesessener Arsch, deren Namen wir auch nicht erfahren, um sich über die Hitzewelle im Winter zu beschweren, dann, zu Hause, im Fernsehen erneut einen Bericht über Buschfeuer und ein Promiautorennen, dessen Vehikel mit biologisch abbaubarern Brennstoffen angetrieben werden, zu sehen, und sich abschliessend, bei einem Klinkenputzer, eine 20.000 $ Solaranlage zu gönnen. Na, habt ihr schon bemerkt welche Botschaft der Regisseur euch, gaaaanz subtil, an's Herz legen möchte? Egal, Zeit für das Date.

Rod und Nathalie gehen vietnamesisch Essen, Rod sagt schön den Text auf, den der Regisseur als seine Lebensgeschichte geschrieben hat, Nathalie macht das etwas besser, sie checken sich und ihre Zukunftspläne ab und gehen auf einen romantischen Spaziergang. Und zu guter letzt tun diese verrückten jungen Kids, dass was hippe junge Menschen in Amerika tun, um ein romantisches Dinnerdate zu krönen. Vor einer Leinwand, auf die ein verschwommenes Bild einer Disco projeziert wird, den Klammerblues tanzen.
Ach jeh, war das...langweilig.

Schauen wir doch mal was Buasatzfigur  Arbeitskollege/bester Freund/sexbesessener Arsch so macht. Der hat nämlich gerade eine heisse Sexszene, die aber durch ein klingelndes Telefon unterbrochen wird.
Wie heiss diese Szene ist kann, man
am Gesichtsausdruck des Mannes
doch sehr gut ablesen.


 Am Rohr ist Nathalie und siehe da, Bausatzfigurs Bückstück ist Nathalies beste Freundin Mia (die Welt ist ein kleines Dorf). Die beiden haben allerdings eine Begrüssungssequenz, die mich sehr verwirrt.

Mia sitzt auf der Bettkante mit dem Telefon am Ohr, Bausatzfigur liegt hinter ihr:

Nathalie: "Hey Mia, what are you doing?"
Mia: "What does it sound like I'm doing?"

Ähm, was!?!? Du sitzt neben 'nem Typen auf  'nem Bett! Sitzen hört man nicht. Man hört auch nicht, dass ihr halb nackt seid. Man hört ja nicht mal, dass du nicht alleine bist, denn Bausatzfigur gibt keinen Mucks von sich. Ich würd's ja verstehen, wenn du auf dem Typen hocken geblieben wärst und ihr schwer atmen und stöhnen tätet, aber so...!?!?!?!?!

Nichtsdestotrotz verabredet man sich zum Double-Date im Kino und Mia sagt Rick bescheid (Rick!!! Er heisst Rick! Bausatzfigur fand ich schöner. Rick heisst er!).

Nachdem wir bei einer Konferenz miterleben durften, dass Rod und Ricks Firma auch einen Milliardenverkauf bewerkstelligt hat, was fette Provisionen für alle bedeutet, und Rod Rick erzählt, er würde davon gerne eine Firma für Solaranlagen gründen (läuft übrigens super. Rod bekommt direkt beim ersten Anlauf 10 Mio. $ an Subventionen), geht unser Vierergespann in's Kino. Und was steht auf dem Programm? Der Sommerblockbuster des Jahres "The Inconvenient Truth". Der Dokumentarfilm des Ex-Vize-Präsidenten Al Gore über globale Erwärmung. (Man, ich wünschte, den hätte ich im Kino gesehen. Soll ja das reinste Actionspektakel...Zzzzzzzzz....) Rick jedenfalls will jetzt keinen Ferrari mehr sondern ein Hybridauto, und er und Mia verabschieden sich weil sie noch ficken wollen (nicht in dem Wortlaut, aber darauf läuft's hinaus).

Und wer schon gedacht hat, für einen Film mit dem Titel "Birdemic: Shock and Terror" kommen reichlich wenig Vögel, Shocks oder Terror vor, Geduld! Der Film läuft doch erst seit 40 Minuten.
Denn bei Nathalies und Rods nächstem Date auf dem örtlichen "Kunst & Kürbis Festival" (nein, das habe ich mir nicht ausgedacht) entdecken sie, beim anschliessenden Strandspaziergang, einen verendeten Vogel. Rod hält Nathalie davon ab den Vogel zu berühren und muss, als Strafe vermutlich, ihre Mutter kennen lernen, oder so. Ich weiss nicht, ich habe Schmerzen vom gucken.


Hey, wer hat schon wieder den Pappadler
auf meinen Bildschirm geklebt?...Special Effect?
Ja klar!

"Warum wir hier unser Date haben?
Weil wir's uns jetzt leisten können, Schatz!"













Es folgt ein weiteres Date. Diesmal in einem Pub. Was sagt ihr? ihr langweilt Euch? Wegen der ständigen Wiederholungen? Ach, haltet die Klappe!
Nachdem nämlich beschlossen wurde, dass man die Zukunft miteinander verbringen möchte, darf Rod auch endlich mal ran, war ihm nämlich bisher verwehrt geblieben.

Victoria's Secret Model?
Na, das lasse ich nochmal durch gehen...

...aber nicht mit diesen dreckigen Quanten, Fäulein!








 





Dieses Junge Pärchen wollte nur eine schöne Nacht in einem Motel miteinander verbringen, aber was am nächsten Tag geschah war einfach unglaublich.................ach, Scheisse. Ich habe vergessen irgendwas auf einem Foto rot einzukringeln.

Da ich die Ereignisse des nächsten Tages und den Axthiebmässigen Schnitt, der sie begleitet, nicht in Worte fassen, oder bebildern kann, solltet ihr es euch einfach hier selber ansehen. Ich warte so lange.

Gesehen? Wahnsinn, oder? Kamikazevögel!!! Diese Szene findet im Film genau so statt.
Endlich, Vögel, Schock und Terror.

Nat und Rob türmen in ein anderes Zimmer und treffen dort auf ein weiteres Pärchen. Ramsey und seine Freundin, die, aufgrund des genialen Schnitts, wohl Beckycky heisst. Von mir aus!
Man beschliesst, gemeinsam in Ramseys Van zu verschwinden, was zur wohl berüchtigsten Szene des Films führt. Auch die möchte ich euch nicht vorenthalten. Hier Bitte! Ich warte wieder.

Fertig? Drahtbügel!!! Genial!

Gott sei dank hat Ramsey jede Menge Waffen im Van. Von der Pistole bis zum Maschinengewehr, also das durchschnittliche, amerikanische Familienwaffenarsenal.
Von nun an kämpfen sich unsere tapferen Recken durch die Lande, ballern auf die miesesten CGI-Vögel der Filmgeschichte, die zudem so weit weg sind, dass man sie eh nicht treffen kann. Das Ramsey wohl Ex-Marine ist, wie man später noch erfährt, weil er der mieseste Schütze der Welt ist, hilft auch nicht. Man rettet zwei Kinder, die sich natürlich als absolute Kackbratzen entpuppen, kaum dass sie verbunden sind.


Kackbrazikus Infantilus
Man ist also zu sechst und muss sich nun eindecken mit so vielen Vorräten wie möglich. Wer weiss, wie lange die Vogelpokalypse dauert. Und dann muss man alle besorgten Vorräte sofort bei einem Picknick wieder verfressen. Was!? Na schööööön!
Wenigstens trifft man dabei auf Dr. Jones, der zufälligerweise Ornithologe ist, obwohl ich schwören könnte, er sagt die ganze Zeit Orthologe, der unseren Recken die Situation erklären kann. (Ein Vogelkundler. Die Welt ist ein Häuserblock.)
Und jetzt kommt's, die globale Erwärmung sorgt dafür, das Organismen in ihrem Lebensraum nicht mehr überleben können, aussterben, und deswegen als Futter für andere Spezies ausfallen. Deswegen versuchen die Vögel jetzt Menschen zu essen! Ich lass das mal so stehen.
Dr. Jones versichert aber, er habe keine Angst, denn der Mensch sei das wahre Monster (Da ist es wieder. Dieses Gefühl, dass irgendwer mir irgendwas sagen will.).
Ach ja, Beckycky wird beim in's Gebüsch kacken von einem Vogel attackiert, auf den Nathalie sofort ballert...während er auf Beckycky sitzt. Sie wird später behaupten der Vogel hätte Beckycky gekillt, aber ich denke ihr kennt die Wahrheit.
Was soll's. Die Trauer währt nicht lange, denn bald gilt es ein paar unschuldige Menschen, die sich in einem London-Doppeldecker-Bus sicher vor den Killervögeln verschanzt haben, aus dem Bus heraus und in den sicheren Tot zu führen...ähm, ich meine natürlich zu retten. Es ist also an Ramsey die Opfer, unter lautem "Ich will nicht hier raus!!"-Geschrei, mit Waffengewalt aus dem sicheren Bus zu schleifen. Das klingt jetzt übertrieben, aber genau so passiert's, und, was soll ich sagen, es kommt, wie's kommen muss, alle gehen drauf, inklusive Ramsey! Man ist also wieder zu viert. Obwohl ich finde, es hat die Falschen erwischt (ja, ich meine euch ihr Arschlochkinder).


Dead Men Waiting






Die Bratzen haben schon wieder Hunger, also heisst es wieder Fresschen kaufen und am besten tanken, denn der Sprit hält ja nicht ewig. Inzwischen kostet die Gallone Sprit aber hundert Dollar und deshalb stösst der Redneck, der versucht unserer Möchtegernfamilie den eben erworbenen Treibstoff abzujagen, auf wenig Gegenliebe. Ein vorbeifliegender Adler killt den Redneck und unsere Helden rasen davon (das heisst, sie wären schneller, wenn sie den Van schieben würden), und lassen den Benzinkanister stehen. Wenn ich mir überlege, dass diese Intelligenzverweigerer vielleicht die Erde wieder bevölkern müssen...

Ein wenig später kommt unsere Bande noch zufällig an Mais Auto vorbei (ok, die Welt ist wohl eine 2-Zimmer-Wohnung), in dem Rick und Mai äusserst unlebendig rumlungern. Hätte nicht gedacht, dass wir die beiden überhaupt nochmal wieder sehen würden.

Zu guter letzt landen unsere Helden mal wieder am Strand und versuchen aus gesammelten Algen und einem gefangenen Fisch ein Mahl zu zaubern. Und diese bekackten Kinder haben nichts besseres zu tun, als zu brüllen : "Ich will ein Happy Meal!". Und während ich mir noch wünsche, dass die Killervögel diese Scheissblagen bei ihrem finalen Angriff massakrieren, brechen diese die Attacke grundlos ab und fliegen davon. Einfach so. Und während Nathalie sich noch fragt warum rollt auch schon der Abspann über's Bild.

THE END

Irgendwie unbefriedigend, oder? Aber vielleicht erhalten wir die Antwort in der Fortsetzung von 2013. 

BIRDEMIC: THE RESURRECTION
(kein Witz...leider) 





Ich finde...
...jeder, der diese Besprechung zu Ende gelesen hat gehört beglückwünscht. War sicher nicht leicht. Danke für die Aufmerksamkeit. Aber glaubt mir, gucken war schlimmer.
Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll. Die Fragen, die in der Einleitung stehen, sind ja nur die Spitze des Eisberges. Wie dieses Werk zustande gekommen ist, ist mir wirklich ein Rätsel, und wenn man bedenkt, dass der Regisseur James Nguyen vier Jahre gebraucht hat um den Film fertig zu stellen, kann man nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Ich mach's mir leicht, und zähle einfach auf, was alles furchtbar ist an dem Film.
Die Kameraführung ist katastrophal, vor allem auch, da es wahrscheinlich nur eine Kamera gab. Das Bild auf VHS Niveau, die Schnitte sind wohl mit dem Trennjäger gemacht, der Ton ist so schlecht, dass ganze Gespräche nicht zu verstehen sind (es gab wohl nur das Mikro an der Kamera), Regie hat vermutlich nicht statt gefunden und das ganze ist, sowohl vom Pacing her als auch von der dramatischen Struktur, ein einziges Desaster. Die Worte, die man bräuchte um die unterirdische Qualität der "Special Effects" zu beschreiben, müssen erst noch kreiert werden.Deshalb schlage ich vor, "birdemisch" in den Duden aufzunehmen.
Die Darsteller machen das ganze noch schlimmer. Allen voran Alan Bagh als Rod. Er macht nichts anderes als auswendig gelernte Texte herunter zu beten und das schlecht. Er scheint nie zu wissen welche Emotionen die Situation verlangt, und selbst wenn er's wüsste, würde er's wohl kaum ausdrücken können. Ich sehe ein, dass es schwer ist, den Zusammenhang eines Drehs zu behalten, wenn man 7 Monate lang nur am Wochenende dreht, aber jeder "Familien im Brennpunkt" Darsteller hätte das besser hinbekommen als Bagh. Und der Mann ist die Hauptfigur. Übel!
Die anderen Pappnasen sind alle nicht besser, ausser Whitney Moore (Nathalie). Sie gibt sich solche Mühe natürlich zu wirken und ihrer Figur einen gewissen sweet-girl-next-door Charme zu verleihen, und über weite Strecken gelingt ihr das sogar. Leider ersticken alle ihre Kollegen ihre Bemühungen im Keim. Arme Whitney.
Über die Kinder schweige ich hier.
Mit am meisten nervt allerdings Nguyens krampfhaftes bemühen, allem und jedem einen ökologischen Zusammenhang zu geben.

Gibt es überhaupt etwas gutes an dem Film? Durchaus. Die Prämisse, dass Raubvögel aus Nahrungsmangel auch Menschen angreifen, ist nicht die dümmste. Hitchcock hatte keine für seine "Vögel", die ja auch offensichtlich Vorbild für "Birdemic" waren. Hätten fähige Leute den Stoff in die Hände gekriegt, ohne ökologisches Missionarstum, hätte das sogar was werden können. Leider ist dieser Film einfach so dilettantisch in seiner kompletten Machart, dass nichts mehr zu retten ist.
Dennoch hat der Film über die Jahre, ähnlich wie "The Room", eine grosse Fanbase erlangte, die "Birdemic" kultisch verehrt. Ich kann verstehen warum. Ein guter Trashfilm zieht seine Faszination aus der Tatsache, dass er, in so vielen Belangen wie möglich, miserabel ist, aber keiner der Beteiligten das wahr zu nehmen scheint. Ganz im Gegenteil. Die Meisten halten das Werk oft für ein künstlerisches Meisterwerk und präsentieren alles toternst, und das ist dann unfreiwillig komisch. Das wünscht sich ein Trashfan wie ich, und "Birdemic" erfüllt alle diese Punkte mit Leichtigkeit und macht folglich Riesenspass.

Fazit: Trashologen müssen "Birdemic"gucken. Ihr werdet es mir danken. Alle, die nur gute Unterhaltung wollen, geht weiter Michael Bay Filme gucken. Die sind auch Schrott, sind aber wenigstens gut gemacht.


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