Die Tochter des Präsidenten wird von Terroristen, unter der Führung einer gewissen Ulrika, entführt. Bei dieser Aktion werden alle Secret Service Agenten, die die "First Daughter" beschützen sollten, getötet. Ulrikas Ziel ist es, aus der zerfallenen Sowjetunion wieder ein mächtiges Reich zu machen. Die Führung dieser neuen Nation würde sie selbst übernehmen. Ehrensache.
Dafür braucht man Geld, und jenes soll nun Präsidents kleiner Liebling bringen. Ansonsten wird die Kleine Körperteilchen für Körperteilchen ihrem Vater zurück geschickt.
Da die amerikanischen Behörden nicht noch mehr gute Agenten diesen Topterroristen zum Frass vorwerfen wollen, wird beschlossen einige "Entbehrliche" in den Kampf zu schicken. Also werden einige Topstraftäter aus verschiedenen Gefängnissen geholt, zusammengewürfelt und, mit dem Versprechen auf Freiheit bei Erfolg, auf den Weg geschickt Ulrikas Organisation zu infiltrieren und die Präsidententochter zu befreien. Das besondere an der Sache? Die kleine Befreiungsarmee wider Willen besteht aus den vier bösesten Frauen der amerikanischen Verbrechensgeschichte.
Werden sich die vier zusammenraufen, Ulrikas Syndikat zerschlagen und die wichtigste Tochter der Nation befreien können?
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Ich finde...
...es schonmal löblich, dass The Asylum bei Ihrer Titelwahl nicht ihrem üblichen Muster gefolgt sind und den Film einfach "Female Expendables" getauft haben (wobei "Mercenaries", zu Deutsch "Söldner", auch nur einen Steinwurf entfernt ist, und den Stein hat wohl ein Fünftklässler geworfen). Dass dieses Franchise hier Pate stand ist nicht zu übersehen. Allerdings versucht der Film schon ein wenig seinen eigenen Weg zu gehen.
Machen wir uns nichts vor, der Film ist nicht gut. Die Story gab's schon eine Fantastilliarde Male, und das allein in den 80ern, und er hat Löcher in der Grösse eines Airbushangars. Die Figuren sind Schablonen, wie sie eindimensionaler nicht sein könnten und die Dialoge sind zuweilen schon ein wenig schmerzhaft. Aber wer würde denn auch ernsthaft die "Expendables" Filme mit guten Filmen verwechseln? Warum schauen wir denn solche Filme? Weil wir handfeste Action und Gewalt wollen (hier auch schön mit Blut, anders als bei "The Expendables 3"), überlebensgrosse Helden und arschcoole Sprüche. Vor allem will ich mein Gehirn dabei einfach auf Testbild schalten. Beim allmächtigen Sly, das habe ich bei "Mercenaries" alles bekommen, und die Tatsache, dass unsere Hilfstruppe nicht aus muskelbepackten Textnuschlern besteht, sondern aus vier Lara Crofts, die, dankenswerter Weise, nicht Angelina Jolie sind (versteht mich nicht falsch, sie war die perfekte Lara Croft, ich bin bloss der einzige Mann auf diesem Planeten, der Angelina Jolie nicht geil findet), find' ich persönlich wunderbar.
Der Hauptcast, bestehend aus Zoe Bell ("Deathproof", "Raze - Fight or Die"), Kristanna Loken ("Terminator 3", "Bloodrayne"), Vivica A. Fox ("Independence Day", "Kill Bill") und Nicole Bilderback ("Girls United", "Clueless") ist bestens aufgelegt.
Zoe Bell ist für mich die weibliche Actionentdeckung der letzten Jahre. Sie hat mit Abstand die coolsten Sprüche im Film ("Let's go PMS from hell on this place!"), verkauft die auch noch hervorragend und tritt Arsch. In den Achtzigern gab es auch Actionheldinnen, aber ich hatte schon als Kind oft den Eindruck, dass die männlichen Konterparts sie immer gut aussehen lassen mussten. Bei Bell ist das überhaupt nicht der Fall. Der kaufe ich hundertprozentig ab, dass sie mich dreimal umgehauen hätte, bevor ich überhaupt daran gedacht hätte meine Deckung hoch zu nehmen. Eine Qualität, die einige Actionheroinen der Neuzeit wie Gina Carano ("Haywire") oder Ronda Rousey ("Expendables 3") mitbringen. Find' ich gut.
Bei Kristanna Loken habe ich mich immer gefragt, warum aus ihr nicht mehr geworden ist, nachdem sie wohl der heisseste Cyborg aller Zeiten in "Terminator 3" war. Gut, in einem Uwe Boll Film mit zu spielen hilft der Karriere wohl kaum, aber das kann doch nicht alles sein. "Mercenaries" öffnete mir die Augen. Die Frau kann einfach nicht spielen. Ja, auch sie ist in den Actionszenen glaubwürdig, aber mit Text oder Emotionalität sollte man sie einfach nicht überfordern. Steckt sie einfach in sexy Klamotten, stellt sie irgendwo hin und lasst mich sie einfach nur angucken...ach so, habt ihr ja die meiste Zeit...na dann, alles richtig gemacht.
Vivica A. Fox gibt mir Rätsel auf. Die Frau gehörte mal zur A-Liste, hat in absoluten Blockbustern mitgespielt, den legendären Küchenkampf mit Uma Thurman (deren Stuntdouble damals übrigens Zoe Bell war) in Kill Bill abgeliefert und zweifellos mal zu den attraktivsten Frauen Hollywoods gehört, und heutzutage schraubt sie sich durch Hobel wie "Sharknado 2" und eben "Mercenaries". Was ist da passiert? Das sie inzwischen, sollte es jemals ein Remake von "Set it Off" geben, eher die Rolle von Queen Latifah als ihre eigene spielen würde, kann nicht alles sein. An ihren darstellerischen Qualitäten kann es nicht liegen, die Frau hat's immer noch drauf.
Nicole Bilderback, von der ich noch nie was gehört habe, macht ihre Sache auch gut, ist aber irgendwie auch nicht mehr als die politisch notwendige Asiatin.
Wem jetzt noch Argumente fehlen, warum dieser Film sehenswert ist, dem möchte ich zwei Namen um die Ohren pfeffern:
CYNTHIA ROTHROCK und BRIGITTE NIELSEN
Diese beiden Ladys sind der Inbegriff starker Frauenrollen in Actionfilmen. Cynthia Rothrock war in den Achtzigern wohl die erste Frau, die in Martial-Arts Filmen die Hauptrollen bekleidete und gerade unter asiatischen Nachzüglern eine Flut von Cynthias als Künstlernamen erschuf (allen voran Yukari Oshima und Li-Tsing Yang, besser bekannt als Cynthia Luster und Cynthia Khan). Sie ist eine lebende Legende und hat die zweifelhafte Ehre, Teil des wohl schlechtesten Martial-Arts Films der Dekade, namens "Undefeatable", zu sein. Es ist so schön, sie mal wieder in einem Film zu sehen, denn sie hatte sich lange aus dem Filmbusiness zurück gezogen. Allein für solche coups muss man The Asylum lieben. Bitte mehr davon.
Und Brigitte Nielsen? Was soll man zu der noch sagen? Sie war der feuchte Traum vieler Pubertanten, sie war mit dem Actiongott Sylvester Stallone verheiratet und hat die Frau von Dolph "Ivan Drago" Lundgren in Rocky IV gespielt, aber vor allem ist sie, vermaledeit nochmal, "Red Sonja"(!!!) und damit unantastbar.
Ja, sie hat auch viele peinliche Jahre hinter sich, aber wenn sie dermassen Freude an ihrer Rolle hat, dass sie chargiert wie zu besten "Prinzessin Fantaghirò" Zeiten, dann hat sie immer noch eine Präsenz, der keine gleich kommt. Genug gesagt.
Mein Schlusswort lautet also, "Mercenaries" hätte besser sein können, aber wer Wackelkameraaction verabscheut wie ich und nie genug kriegen kann von Actionfilmen der alten Schule, wie sie Stallone, Lundgren, Van Damme, Statham und Konsorten gemacht haben und wieder machen, und sich an sechs Damen, die ihren männlichen Kollegen in nichts nachstehen erfreuen kann, "Mercenaries" ist euer Film.
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