Montag, 5. Januar 2015

SCHNAPPSCHUSS: Equilibrium (2002)

Der Film:
Der dritte Weltkrieg hat der Menschheit schwer zugesetzt. Die Überlebenden fristen ihr Dasein in der Megastadt Libria. "Vater", der Gründer von Libria und sowohl geistiger als auch politischer Führer der Einwohner, hatte vor vielen Jahren die vermeintliche Erkenntnis, dass die Ursache aller menschlichen Konflikte die Fähigkeit zu fühlen ist. Aus diesem Grund sind alle Einwohner dazu verpflichtet in regelmässigen Abständen die Droge "Prozium" zu injizieren, die sämtliche Gefühle abtötet. Obendrein ist Libria frei von allem, was die Sinne anregen könnte.
Verantwortlich dafür, dass das alles auch so bleibt, ist Vaters rechte Hand Dupont und die ihm unterstellten Tetragrammaton Kleriker. Eine Spezialeinheit, die Kunstgegenstände aufspürt und vernichtet und so genannte "Sinnestäter" findet, verurteilt und hinrichtet.
John Preston ist Librias bester Kleriker. Nicht nur hat er nicht verhindert, dass seine eigene Frau hingerichtet wird, er zögert auch nicht seinen Partner Partridge zu erschiessen, als dieser sich als Sinnestäter entpuppt. Preston scheint einfach zu wissen, wenn jemand fühlen kann.
Eines Tages fällt Preston eine Ampulle mit seiner morgendlichen Dosis Prozium auf den Boden und zerspringt. Er kann sich keinen Ersatz holen, da die Vergabestelle, auf Grund eines Angriffs des Untergrunds, geschlossen ist. Nach und nach kehren Prestons Gefühle zurück und er beginnt an der Richtigkeit seiner Aufgabe zu Zweifeln. Auch Duponts und Vaters Ziele erscheinen ihm langsam bedenklich.
Prestons Wandlung bleibt natürlich nicht unentdeckt, und sowohl sein neuer Partner Brandt als auch der Untergrund werden auf ihn aufmerksam. Brandt wittert seine Chance den grossen Kleriker John Preston zu denunzieren und daher zu überflügeln, und der Untergrund, unter der Führung eines gewissen Jürgen, sieht in ihm so etwas wie einen Messias, der die Menschheit von der Geissel "Vater" befreien kann.
Nun ist es an Preston eine Entscheidung zu treffen.





Ich finde...
...es sehr schade, dass dieser Film nie in die Kinos gekommen ist. Er hätte es verdient.
Equilibrium ist einer meiner absoluten Lieblingsactionfilme und dafür gibt es viele Gründe.

Erst einmal finde ich die grundlegende Handlung sehr interessant. Mir ist natürlich bewusst, dass Regisseur Kurt Wimmer sich grosszügig bei anderen Werken bedient, zum Beispiel "1984" von Orwell und "Brave New World" von Huxley, aber es funktioniert. Auch der Look des Films und der Kleriker kann seine Verwandschaft zum drei Jahre zuvor erschienenen  "Matrix" nur schwer leugnen, aber ich finde das ganze hier sogar etwas stimmiger.
"Equilibrium" ist durch und durch hervorragend besetzt.
Christian Bale ist schon seit "American Psycho" einer meiner absoluten Lieblingsdarsteller. Kein anderer Schauspieler setzt sich so grossen Strapazen für seine Rollen aus, nicht Robert De Niro und auch nicht Tom Hanks. Schaut euch einfach "Der Maschinist" (2004) an, für den er 33 Kilo abnahm, und dann seht wie er in "Batman Begins" (2005) aussieht. Zwischen den Dreharbeiten liegen ca. ein halbes Jahr...und dann guckt, einfach zum Spass, "American Hustle" (2013), der sich sofort in die Liste meiner absoluten Lieblingsfilme katapultiert hat, aber das nur nebenbei.
2002 war sein Stern noch nicht ganz aufgegangen, aber Talent setzt sich glücklicherweise auch manchmal durch und die Rolle des John Preston ist wie für ihn gemacht.
Angus Mcfadyen ist als Dupont genau so charismatisch wie undurchsichtig. Ihn sieht man viel zu selten in guten Filmen.
Sean Bean, als Kleriker Partridge, holt aus den wenigen Szenen, die er hat, alles raus was er kann. Aber das tut er eigentlich immer. Ach ja, und er stirbt, aber das macht er ja eigentlich auch immer (Sean Bean ist Eddard Stark und daher unantastbar).
Taye Diggs, als Bales neuer Partner Brandt, hat nicht viel zu tun, aber er macht seine Sache gut.
Emily Watson (nein, nicht Emma "Hermione Granger" Watson, Emily!) ist völlig unterbeschäftigt. Auch sie würde ich, wie Mcfadyen, gerne öfter sehen.

Schauspielerleistungen hin oder her, wir sind hier in keinem Drama sondern in einem Actionfilm, und damit kommen wir zum Hauptgrund, warum ich "Equilibrium" so liebe. Zwei Worte.

GUN KATA

Eine Kampfsportform mit zwei vollautomatischen Pistolen, die Regisseur Kurt Wimmer eigens für diesen Film erfunden hat. Die Schiessereien in diesem Film sind die besten, die ich je gesehen habe.
Also, gute Darsteller, gute Story, handfeste Action und die besten Schiessereien, die je auf Film gebannt wurden. Wem das alles ein Grinsen auf die Lippen zaubert, "Equilibrium" ist euer Film.

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